


Map
| |
Islandpferde
Ursprungsland |
 |
|
Island
|
|
|
|
|
Geschichte der Rasse |
 |
|
Im 9. Jahrhundert brachten norwegische Bauern auf
ihrer Landsuche Wikingerpferde, die im Typ der Germanenponies standen, und
einige Keltenponies mit nach Island. Das Leben auf der Insel wäre ohne die
Pferde undenkbar gewesen. Die Tiere wurden bei allen anfallenden Arbeiten
sowie zu Reisen und Transporten eingesetzt. Gleichzeitig galten sie als
Kamerad und Statussymbol. Nachdem zu Beginn des 20. Jahrhunderts viele
Pferde als Grubenponies nach Großbritannien exportiert worden waren,
begann in den 50er Jahren der Export von Reitpferden in verschiedene
europäische Länder. Im Jahre 1968 wurde in Deutschland der Islandpferde
Reiter- und Züchterverband (IPZV) e.V. gegründet, der sich intensiv mit
der Förderung von Zucht, Sport und Freizeit mit dem Islandpferd
beschäftigt. Durch die Gründung der Föderation Europäischer
Islandpferde-Freunde (FEIF) im Jahre 1970 wurde eine Basis internationaler
Zusammenarbeit in den Bereichen Zucht und Sport geschaffen. |
|
|
|
|
Verbreitung |
 |
|
Der Pferdebestand im Ursprungsland beläuft sich auf
rund 100.000 Tiere. Darüber hinaus ist das Islandpferd inzwischen in ganz
Europa, den USA, Kanada und Neuseeland verbreitet. In Deutschland leben
derzeit rund 50.000 Islandpferde, davon ca. 800 eingetragene Hengste und
4.000 eingetragene Stuten. |
|
|
|
|
Beschreibung
Gangarten |
 |
|
Die meisten Islandpferde beherrschen neben den
Grundgangarten zumindest die Gangart Tölt, abhängig von ihrer Veranlagung
auch den Rennpaß.
Schritt: Gewünscht ist ein klarer, gleichmäßiger Viertakt bei
schreitenden, gelösten, leichten, raumgreifenden und flüssigen Bewegungen.
Er soll mit gutem Ausdruck und Selbsthaltung gezeigt werden.
Trab: Das Islandpferd soll taktklaren, federnden Trab zeigen.
Gewünscht sind leichte, raumgreifende Bewegungen bei ausdrucksvoller
Haltung.
Tölt: Gewünscht ist ein leicht zu reitender Tölt, der sich in
Richtung Naturtölt bewegt. Klarer, sicherer Takt bei energischen
Bewegungen und Leichtigkeit in der Vorhand sollen den Tölt des
Islandpferdes auszeichnen. Die Hinterhand trägt durch ihre Bereitschaft
zur Gewichtsaufnahme zu geschmeidigen Bewegungen bei; dies ist an der
gesenkten Kruppe erkennbar. Im Tölt sollen hohe, weit ausgreifende und
runde Aktionen gezeigt werden.
Rennpaß: Der optimale Rennpaß des Isländers ist ein "fliegender Paß",
der sich durch deutliches Vorwärtsspringen bei guter Geschwindigkeit und
großer Paßsicherheit auszeichnet. Bei voller Energie, Kraft und Schub soll
eine mittlere Aufrichtung und eine optimale Streckung der Vorder- und
Hinterbeine erreicht werden.
Galopp: Das Islandpferd soll einen deutlich gesprungenen,
regelmäßigen Dreitakt-Galopp mit Aufwärtsbewegung zeigen. Bei
ausdrucksvollen, runden Bewegungen soll das Pferd im Galopp immer leicht
zügelbar sein. |
|
|
|
|
Gebäude-
beurteilung /
Erscheinung
|
 |
|
Islandpferde sind leistungsbereite Reitpferde für
Freizeit und Sport. Diese Rasse wird seit fast 1000 Jahren in Reinzucht
gezüchtet, dennoch haben sich verschiedene Linien herausgebildet. Die
Pferde aus dem Nordland sind eher leichter gebaut, wohingegen sich im
Südosten ein Pferdeschlag, die Hornafjödur-Linie, ausbildete, der deutlich
großrahmiger ist. Pferde dieser Linie sind besonders wegen ihrer
besonderen Härte und ihres Leistungswillens bekannt.
Stockmaß: 1,30 m bis 1,45 m.
Kopf: Ausdrucksvoll und trocken, klares, großes und waches Auge,
große Nüstern, kleines, schön geformtes Ohr, gesundes Gebiß, gute
Ganaschenfreiheit.
Hals/Schulter/Brust: Gewünscht ist ein geschmeidiger, ausreichend
langer, gut aufgesetzter Hals bei guter natürlicher Aufrichtung. Mähne
dicht. Die Schulter soll lang und schräg, die Brust genügend breit und mit
guter Rippenwölbung sein.
Rücken/Kruppe: Der Rücken soll federnd elastisch und gut bemuskelt
mit ausgeprägtem Widerrist sein. Gewünscht wird eine lange, schräge Kruppe
mit ausreichender Breite und kräftiger Bemuskelung.
Gliedmaßen/Gelenke: Das Fundament soll trocken sein, mit kräftigen
und markanten Gelenken. Die muskeltragenden Gliedmaßen sollen möglichst
lang ausgebildet sein, die sehnen- und bändertragenden Gliedmaßen
demgegenüber eher kurz. Gebrauchsmindernde Stellungsanomalien sind
unerwünscht.
Hufe: Der Hinterhuf ist deutlich spitzer ausgebildet als der
Vorderhuf. Bei guter Sohlenwölbung und gut entwickeltem Strahl sollen die
Hufe hart, aber elastisch und in Form und Größe zum Pferd passend sein. |
|
|
|
|
Interieur
|
 |
|
Die Pferde sind respektvoll gegenüber dem Menschen,
dabei im seelischen Gleichgewicht und frei von Untugenden. Der Isländer
zeichnet sich durch angenehmen Vorwärtsdrang und hohe
Leistungsbereitschaft aus. Er ist selbständig und lebhaft, dabei aber brav
und zuverlässig. |
|
|
|
|
Verwendung
|
 |
|
Sport, spezielle Prüfungen:
Im Bereich der Islandpferde-Reiterei hat sich eine Sport- und Turnierszene
entwickelt, die mit derjenigen im Warmblut-Bereich zu vergleichen ist. Es
gibt eine spezielle Ausbildungs- und Prüfungsordnung (in Anlehnung an die
LPO), nach der die Turniere ausgeschrieben werden. Im Sportbereich werden
die Isländer in speziellen Gangprüfungen (Töltprüfungen, Viergang,
Fünfgang, Paßprüfungen, Paßrennen) vorgestellt.
Freizeit:
Durch sein angenehmes und umgängliches Wesen bei gleichzeitig sehr gutem
Temperament ist das Islandpferd ein idealer Freizeitpartner. |
|
|
|
|
"Wenn Du wissen möchtest, wie ein Pferd geritten werden sollte,
dann schaue dir an, wie es sich selbst frei bewegt, wie es schreitet, trabt und
galoppiert ... . Schau genau hin und erkenne die Schönheit,
den
Rhythmus und die Harmonie seiner Bewegungen. Dann setzte dich hin, schließe die
Augen und versuche, dieses Bild von müheloser Eleganz, Schönheit und Harmonie
fest in deinem Gedächtnis und deinem Herzen einzuprägen.
Vergiss es niemals. Denn so sollst du dein
Pferd reiten. Erhalte seine
natürlichen Bewegungen. Erhalte seine Persönlichkeit. Erhalte seinen
Vorwärtsdrang. So wirst du Erfolge haben, denn du respektierst die Natur. Gib
ihm sein natürliches Gleichgewicht, auch mit deinem zusätzlichen Reitergewicht,
zurück. Die ist der Kern der Ausbildung, des Trainings oder der Dressur."
Franz Mairinger (1915-1978),
Bereiter der Spanischen Hofreitschule
|
Kleinanzeigen zum Thema Pferd

|